---=|Alligatoah|=------=|Das Forum|=---

Nun gut, dann stelle ich mich hier mal vor und erzähle meine Geschichte:

Ich bin weiblich, 30 Jahre jung und bekenne mich als absoluter Forum-Neuling, in jeglicher Hinsicht. Warum mich gerade jetzt der Antrieb zur Anmeldung gepackt hat? Das wüsste ich auch gerne. Vermutlich ist es eine Mischung aus Neugierde um diese faszinierende Kunstfigur mitsamt den vielen Fassetten und Darbietungen sowie dem mit einhergehenden Schauspiel, dem Künstler sowie das Interesse an Meinungen, Stimmen und dem Austausch, welcher auf dieser Grundlage existiert.

Ich selber bin im Bereich Alten Landes groß geworden und wohne nun an der Niedersächsischen Grenze zu Hamburg, einfach, weil es mich weiter raus aufs Land und vor allen Dingen weg von in Reih und Glied angeordneten Apfelbäumen mit komplett dörflichen Starrsinn und hunderttausend Blüten-Touristen Richtung erlaubter Weitsicht und in den Schoß der Heide, der Felder und der Forst gezogen hat, ohne die räumliche Nähe zur Stadt zu verlieren.

Mein Username entstand tatsächlich schon im Alter von 13 Jahren während meiner Konfirmandenzeit auf einer Ausfahrt nach Bülkau und beruht darauf, dass ich es witziger fand, beim gemeinsamen Singen die Akkorde statt den eigentlichen Gesangstext melodisch erklingen zu lassen. Hat nicht gut geklappt, klang fürchterlich, führte aber in Verbindung mit Austausch des C‘s gegen mein initial S zu dem nicht sonderlich einfallsreichen und undurchsichtigen Namen EmSeeD.
Diesen nutze ich damals auch als Nicknamen für die Besuche meines Bruders, seines besten Freundes und mir im Internetcafé des nächstgelegenen, größeren Dorfes (es hier als Kleinstadt zu bezeichnen wäre vermessen), um dort stundenweise Counterstrike spielen zu können, als man noch keinen eigenen PC hatte. Das waren Zeiten, als man mit dem Bus, welcher mi Glück nur alle Stunde fuhr, weit über eine Stunde gefahren ist, um für wenige Cents an ein Internetfähiges Gerät zu kommen. Da werde ich doch glatt nostalgisch!

Da ich in meinem ganzen Leben noch nie in einem Forum angemeldet war, kenne ich bisher weder Aufbau, noch User und muss mir erst einmal einen Überblick verschaffen.
Wie kam ich also als auf dem Dorf-lebendes Ponymädchen zwischen all den Bauern und Schützenfesten sowie dem Pur-Party-Mix auf und ab um mich herum in den Genuss, Alligatoah erleben zu dürfen?
Tatsächlich bewusst erst relativ spät, um den Dreh Mitte 2015 (noch vor ‚Musik ist keine Lösung‘). Bis dahin bestand mein Leben sehr strukturiert daraus, alles dafür zu tun, um auf eigenen Beinen zu stehen, Abschlüsse zu erlangen, den beruflichen Werdegang bestmöglich zu beschreiten und den eigenen, zukünftigen Weg zu finden, zu ebnen und zu festigen.
Das einstige, während der Schulzeit sehr präsente Interesse an Kunst, besonders an dem Schauspiel sowie an der Ausdruckskraft und stärke der Wörter an sich sowie was man damit schaffen kann sowie auch dem zeichnen verschwand eine ganze Zeit hinter der Moralvorstellung und Vorgabe meiner Eltern „mach erst einmal eine kaufmännische Lehre, danach kannst Du machen und studieren, was Du willst“. Darauf aufbauend fand ich meinen Weg und meinen Platz im Leben, auf dem ich mich wirklich sehr wohl fühle und für den ich auch äußerst dankbar bin. 2015 hatte ich dann mit Erlangen des Meisterbriefes meines Handwerkes alle gesteckten Ziele erreicht und fing an, wieder offen nach links und rechts zu schauen.
Hier bemerkte ich, dass dieser nicht gelebte, kreative Teil in mir deutlich zu kurz gekommen war und noch immer irgendwo präsent ist.
Eines Tages landete ich durch nicht mehr nachvollziehbare Fügungen auf dem Youtube Kanal von Alligatoah, hörte in die Lieder rein, besorgte mir das Album Triebwerke, und begann es immer öfter zu hören und fand unendlich große Freude daran, diesen Texten und Melodien, die nun überhaupt nicht meinem bisherigen Musikgeschmack zuzuordnen waren, zu lauschen. Ich glaube, die ersten Songs, mit denen ich in Berührung kam und die mich melodisch richtig gefesselt hatten, war die Münchhausen-Trilogie. Folgend kam dann noch das Album ‚Musik ist keine Lösung‘, welches nach Erscheinen direkt in meiner Playlist einzog und welche mich auf meinem ersten Solo-Urlaubstrip nach Spanien mit den vorausgegangenen Songs begleitete. So ging die Geschichte weiter, Auftritte auf den Hurricane Festivals, erste Konzert- und Akkordarbeit-Tickets, ...
Die Faszination um das dargebotene Schauspiel mit diesen Texten hatte mich vollkommen eingefangen. So fand ich auch heraus, dass der Song ‚es ist noch Suppe da‘, mich schon früher im Freundeskreis einmal begleitet hatte, wusste aber damals nicht, wem dieser zuzuordnen war.

Eigentlich ist mein bis dato herrschendes, musikalisches Interesse relativ simpel zu beschreiben gewesen, durch meinen Bruder, meine Schulzeit und den durch die Bandbreite größtenteils männlichen Freundeskreis begleiteten mich natürlich ‚die deutschen Klassiker‘ wie die Ärzte, wir sind Helden und die Hosen sowie aber auch System of a Down, Slipknot, Rage against the Machine, Incubus oder Keane, Coldplay, Damien Rice etc.
Hinzu kam schon relativ früh durch das eigene Interesse die Leidenschaft für Musicals, welche mich bis heute immer wieder faszinieren und ihren Bann ziehen und welche ich noch immer regelmäßig und mit großer Freude besuche – da ist die Nähe zu Hamburg doch stark von Vorteil!
Hip Hop und Rap an sich hatten da eigentlich nie bewusst einen Platz in dieser bunten Mischung und wurden von mir genauso ignoriert wie der Bereich Schlager, bis ich eben das Glück hatte, meinen Horizont durch die Musik von Alligatoah zu bereichern. Derzeitiger Lieblingstrack ist übrigens die Vorgestern Version von ‚nicht wecken‘ oder aber auch `Beinebrechen‘ wobei das eigentlich immer wieder schwankt, da ich irgendwie alle mag.

Ich denke, dass die dargebotene Kombination aus dieser wahnsinnig angenehmen und fesselnden Stimme in Verbindung mit dem nirgends so zu findenden Schauspiel und verkörpern einer Rolle, mit all den Kostümen und sowohl sprachlich wie auch Bühnenbildlich geschaffenen Bildern, der Rolle des Künstlers, den aufzeigenden Sichtweisen und den Texten, die direkt dazu einladen, alles aus allen Seiten zu betrachten und zu vermitteln, genau das tangieren, was mein Herz vielleicht auch gerne auf eine gewisse Art und Weise so gelebt hätte, was mich total fasziniert bzw. was irgendwo auch in mir schlummert und Alligatoah mich einfach da abholt, wo meine handfest greifbare Realität aufhört und mich direkt in das dargebotene Rollenspiel mitnimmt - Dafür bin ich dem Menschen und Schöpfer hinter all dem zu tiefsten Dank verbunden, wenn man das so sagen darf.

Und da bin ich nun. Meiner Meinung nach Zusammengefasst ein bodenständiges, Lebensfrohes Nordlicht, Handwerkerin und Meisterin in einer Männerdomäne, selbstständig, Natur- und Tierliebhaberin, Hundebesitzerin, ein Mensch mit einem großen Herz für den feinen Herrn Gatoah und der Sehnsucht nach dem Schauspiel im eigenen Leben.

Ende.

P.S. natürlich Grüße ich alle anderen Mitglieder hier und freue mich auf eine nette Zeit.