RE: 16. Wie Zuhause

#31 von Olliminati , 20.07.2018 02:41

So, jetzt bin ich etwas runtergekommen.

Musikalisch finde ich das alles großartig. Er zeigt wieder sehr gut, wie er den Text mit der Musik verschmelzen lässt. Das geht schon im ersten Part los, mit dem Wechsel zwischen einem hohen und tiefen Akkord, jeweils einer pro Zeile, wobei sich die beiden Zeilen in ihrerer Stimmung auch immer abwechseln. Der Übergang vom Double-Time zum Gesang ist sowohl stimmlich beeindruckend als auch musikalisch, denn.. es geht gut ab (und runter).

Zitat von T!me im Beitrag #26
Gut finde ich auf jeden Fall, dass er in der Kumulierung seines Könnens Fortschritt für seine Kreativität/ sein Schaffen gefunden hat in Form dessen, dass er (wieder) experimentierfreudiger mit der äußeren Form von Liedern umgeht.
Inhaltlich fand ich den Track eher so la la und einige Zweckreime sind leider auch dabei, am schlimmsten finde ich dabei „Déjà-vu, alle rennen, wenn sie müssen
/ Manche Menschen haben Brüste.“

Gesangstechnisch finde ich, hat sich Kalli aber massiv weiterentwickelt, da muss ich ein gewaltiges Props aussprechen - raptechnisch auch mal wieder schön, ihn so nice flower zu hören
Experimentierfreudig ist er auf jeden Fall wieder geworden, das hat man ein bisschen auch schon an "Alli-Alligatoah" gespürt - es fühlte sich irgendwie anders an. Hierbei ist aber glaube ich die Form des Liedes auch gleichzeitig eine Metaebene. Dadurch, dass es keine Hook gibt, hat man keinen Anker - den möchte man beim Reisen aber auch hinter sich lassen.
Die verschiedenen Beats, die vorkommen, sind entweder aufgegriffene Beats aus den anderen Liedern des Tapes (Das Lied ist das Letzte - es ist also wie ein finalen Akt zu behandeln, wie es sie bei Theaterstücken gibt, wäre für ihn nicht zu weit hergeholt) oder aber spiegeln die verschiedenen Kulturen wider, denen man beim Reisen begegnet. Das widerspricht sich ein bisschen mit der Message des Songs, dass Reisen irgendwie weird ist, aber das kann ich mir auch gut vorstellen.
Zweckreime, muss ich zugeben, sind mir keine aufgefallen. Vielleicht bist du da etwas erfahrener, was da so für ihn Zweckreime sind, aber für mich klingt das alles irgendwie passend.

Ansonsten stimme ich dir zu, gesangstechnisch ist das extrem gut. Mal schauen, wie gut das auf den Konzerten abgeht.

Zitat von nowthisisalligatoah im Beitrag #29
Nur eine Frage zu einer Stelle fast am Ende: "Ich greife nach den Sternen und dem Klos" -> Klos? What's that? :D
*Kloß ist gemeint. Wie ein Kloß im Hals, denke ich.


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RE: 16. Wie Zuhause

#32 von Dori12121 , 20.07.2018 08:21

Kennt niemand das typisch deutsche Gericht "Kloß"?

Das ist eine Weiterführung des Hammelbraten-Gags.
Hammelbraten wird oft mit Klößen serviert.


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RE: 16. Wie Zuhause

#33 von nowthisisalligatoah , 20.07.2018 10:45

@Olliminati @Dori12121
Okay, klingt beides plausibel für mich. :) Da hab ich mich wohl etwas zu sehr von der Schreibweise bei Genius irritieren lassen...


 
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RE: 16. Wie Zuhause

#34 von Musikah , 20.07.2018 11:10

Video:


Zitat von ElZee im Beitrag Wie Zuhause Tour 2019
Ich weiß noch nicht mal, wo, was und wer ich im Januar bin, Leute.


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#35 von Dori12121 , 20.07.2018 11:15

Grandios :o


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#36 von Gnauf , 20.07.2018 11:56

Video finde ich auch richtig nice. Ein tolles Release!


Zitat von BlueberryMuffin im Beitrag Kurioses aus aller Welt
Hmm. Ja. Meiner Ansicht nach ist es schon ein bisschen bedenklich, wenn man ohne Weiteres versucht seine Freunde zu masturbieren.


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RE: 16. Wie Zuhause

#37 von Reyny Rey , 20.07.2018 14:43

- Gutes Video
- Thema etwas lame. Also etwas über das sowieso schon jeder rumscherzt.
- Umsetzung sehr gut
- Der ungewöhnliche Aufbau des Songs gefällt
- Doubletimepart technisch gut, aber passt irgendwie nicht thematisch


Zitat von Deathwing im Beitrag HASS! #4
ich hasse es wenn ich zwei tage hintereinander nicht kacken kann.


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RE: 16. Wie Zuhause

#38 von Eritas , 20.07.2018 15:56

Soooo - also das Lied spukt mir als Ohrwurm bestimmt schon den halben Tag im Kopf herum, dann aber auch mal ein paar Worte meinerseits.

Zitat von Musikah im Beitrag #25
Beim "Aus dem Boden wachsen Dinge"-Part bekomme ich krasse STRW III Vibes.

THIS.

Weiterhin ist das einer der einzigen Songs von Alliagtoah die (an)gewöhnte Songstrukturen aufbrechen und das ist absolut gut so, gerne mehr davon auf dem Album.
Das Thema finde ich eigentlich sehr gut, klar ist Reisen mit den "Lisa aus Australien"-Jokes irgendwo mit drin, aber es gibt wie bei Alligatoah häufig ja mehrere Ebenen, die diesmal auch musikalisch voneinander abgegrenzt sind. Das Intro ist mMn sehr gelungen, da es ohne schon zu verraten worum es im Song genau geht die Inhalte auf den Punkt zusammenfasst, nämlich die (vor allem) westliche Idee "das Vertraute im Fremden" zu finden und gleichzeitig in meiner Vorstellung die zweite Protagonistin einführt, die Kellnerin aus Mainz. Die macht dort wahrscheinlich so ein Work&Travel und wird am Ende zu der durch die "fremde" Kultur-geprägte Person. Außerdem ist das Intro hart Ohrwurmlastig.

Der erste Rap-Part nimmt dann schön die Sinnlosigkeit der heutigen Touris aufs Korn und spendet gleich noch eine angenehme Portion Aufmerksamkeit gegenüber den (noch) unsichtbaren Folgen des CO2-Fußabdrucks durch diese Industrie. Außerdem persifliert er schön das eigentlich nicht von seinem vertrauten Umfeld wollende Individuum in einer noch unerschlossenen - man könnte auch sagen nicht-Konsum-kolonialisierten Umgebung.

Die Unzufriedenheit mit sich selbst und die Flucht zum "woanders"/"ich will weg" ist in der Hook auch wieder sehr schön zusammengefasst. Der StRw III-esque Teil beschreibt dann wieder den modernen Kolonialismus, der dazu führt, dass die Fremde einem vertraut vorkommt. Wie T!me erwähnt hat, sind da allerdings paar zu viele Reime so geschoben, dass es sich möglichst gut anhört - nice ist aber noch die neue Ebene, dass es nicht nur überall gleich aussieht, sondern der Protagonist in dem Fall auch einfach etwas sensationell anderes erwartet, was er gar nicht bekommen kann. Der kleine Part danach ist nochmal ein schöner Rant gegen die Foto-Blogger, die vom Urlaub nichts erleben.

Der nächste Part ist auch wieder nice. Highlights: die Betonung von "Fresh Mate und Catchphrase"; die Kühe, die Ferrari fahren.
Außerdem wieder ne schöne IGN-Anspielung mit den Naturgöttern. Beim "Trend zu hassen"-Vers finde ich das Instrumental irgendwie sehr seltsam; passt nicht wirklich.
Ab dem "Erfinde mich neu" wird es flowtechnisch sehr cool; hat Alligatoah eigentlich bisher jemals solche Patterns ausgepackt? Kommt auf jeden Fall nice, gerne mehr davon.
Doubletimepart dürfte einer der saubersten in der Alligatoah-Historie sein, entgegen zu Reys Meinung finde ich den thematisch und formmäßig passend: es geht ja darum, dass man immer scheller in immer entferntere Gebiete kommt und trotzdem nicht vor sich selbst wegrennen kann, das ganze in Doubletime passt, ergibt Sinn und schafft zusätzlich eine thematische wie musikalische Klimax, die sich dann in einer neuen Hook(?) auflöst. Das würde ich dann als den psychologischen Ansatz sehen: man versucht vor seinen Entscheidungen (ob getroffen oder anstehend) zu fliehen und sich neu zu erfinden, aber verfehlt dieses Ziel, weil man seine Angewohnheiten ja dennoch mit sich trägt und auch seine Weltsicht meistens nicht wirklich durch einen Urlaub geändert wird.

Hook: ist cool, aber gibt inhaltlich nichts neues, außer das es die Aussage "alle meine Fehler im Gepäck" nochmal expliziert.

Musikalisch einer der komplexesten und komplettesten Songs, außerdem ein innovativer Sound ohne Kieselstein-Samples . Das mit dem tothören kann ich mir auch sehr gut vorstellen, einfach weil er sehr lang, sehr divers und gleichzeitig in den Gesangsparts sehr catchy ist.
Video: Finde ich nice ist sehr gut produziert, fügt dem Lied aber meiner Meinung nach nicht wirklich was hinzu :/

Trivia: Er sagt vielleicht häufig! (vielleicht). Es gibt eine Klarinette, die seiner Aussage nach eines seiner Lieblingsinstrumente ist.


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RE: 16. Wie Zuhause

#39 von Loeffeluri , 20.07.2018 16:45

Was wahrscheinlich mittlerweile zu seiner Eigenheit geworden ist, ist dieser pointiert-betonte Vortragsstil. Glaube das war einer der größten Brüche zu Oldschool/Newschool... vergleiche "Postmodern" und "Wer Weiß".
Damit muss man wohl leider klarkommen , abseits davon denke ich dass STRW V richtig dick werden könnte...scheint mir er lässt sich selbst ein wenig von der Leine :D.


Zitat von Gnauf im Beitrag Entdeckung des Tages #4
Scheißen+furzen.


 
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RE: 16. Wie Zuhause

#40 von Musikah , 20.07.2018 16:57

Zitat von Loeffeluri im Beitrag #39
Abseits davon denke ich dass STRW V richtig dick werden könnte...scheint mir er lässt sich selbst ein wenig von der Leine :D.

Das Gefühl hab ich auch, und das ist auch genau das Richtige für die Marke STRW. Nach den beiden thematisch "schwereren" Alben Triebwerke und MikL ist das eine willkommene Frische.

Und die extrem präsente Klarinette ist mir auch aufgefallen!


Zitat von ElZee im Beitrag Wie Zuhause Tour 2019
Ich weiß noch nicht mal, wo, was und wer ich im Januar bin, Leute.


 
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RE: 16. Wie Zuhause

#41 von ElZee , 21.07.2018 05:22

Lebe den Hype noch nicht so. Verstehe nicht ganz, warum er diese epische Songidee für ein Lied über Reisehipster rauswirft.


Zitat von Gnauf im Beitrag K.I.Z.
Wisst ihr, was eins der verlässlichsten Dinge überhaupt ist?

Immer, wenn ich zu absolut abstrusen Uhrzeiten durchs Forum gucke, ist ElZee online.


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RE: 16. Wie Zuhause

#42 von Eritas , 21.07.2018 17:23

Zitat von ElZee im Beitrag #41
Verstehe nicht ganz, warum er diese epische Songidee für ein Lied über Reisehipster rauswirft.


Der Song ist ja eben nicht nur gegen Reise-Hipster...
Ist doch wie typisch für Kalli ein Rundumschlag der auch schön den Tourismus generell ad absurdum führt.


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RE: 16. Wie Zuhause

#43 von ElZee , 21.07.2018 17:50

Ja, auch dann.


Zitat von Gnauf im Beitrag K.I.Z.
Wisst ihr, was eins der verlässlichsten Dinge überhaupt ist?

Immer, wenn ich zu absolut abstrusen Uhrzeiten durchs Forum gucke, ist ElZee online.


 
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RE: 16. Wie Zuhause

#44 von Gnauf , 21.07.2018 18:09

Würde schon sagen, dass unsere Generation sehr von der Individualismus-I<3Travel-Instagram-Kultur geprägt ist.

Ich feel den Song aber auch, weil ich dieselben Erkenntnisse machen musste wie der Protagonist und mir deshalb der Song ziemlich ins Herz geht. Ich habe nichts Neues aus dem Song erfahren, aber er hat meine Gedanken und Erfahrungen ziemlich gut auf den Punkt gebracht.
Ich feier auch den "gehetzten" Doubletime im Kontext des Songs.

Am geilsten finde ich (auch musikalisch) die "Ich reise dieser Erde in den Schoß, doch ich werde mich nicht los"-Teil. Nur da hätte ich mir bei einem der letzten "doch ich werde mich nicht loohooohoooos" gewünscht, dass er da mit der Stimme hochgeht, das bietet sich doch soooo an. Argh!


Zitat von BlueberryMuffin im Beitrag Kurioses aus aller Welt
Hmm. Ja. Meiner Ansicht nach ist es schon ein bisschen bedenklich, wenn man ohne Weiteres versucht seine Freunde zu masturbieren.


 
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RE: 16. Wie Zuhause

#45 von Dori12121 , 21.07.2018 23:58

Selbst mein Vater, der, als er Ausschnittweise "Musik ist keine Lösung" gehört hatte und behauptete es höre sich an wie Kindermusik. Hat heute gefragt, was das ist und fand den Song genial :D


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